Neben der zu trauriger Berühmtheit gelangten spongiformen Encephalopathie des Rindes (Bovine SE) sind Scrapie bei Schaf und Ziege sowie vergleichbare Erkrankungen bei Katzenartigen, Nerz, Maultier, Hirsch, Elch und Antilope bekannt.
Die Bovine Spongiforme Enzephalopathie (BSE), im Volksmund kurz "Rinderwahnsinn" genannt, ist eine tödliche Infektionskrankheit. Ausgang der Epidemie in Großbritannien und Nordirland war, so eine Annahme, das Verfüttern von Tiermehl mit Erregern der Schafseuche Scrapie und später mit BSE. Auslöser war wahrscheinlich ein geändertes Produktionsverfahren des Tiermehls: Die Temperatur wurde abgesenkt und die Fettextraktion mit organischen Lösungsmitteln unterlassen. Die Verfütterung von infektiösem Tiermehl stellt nach heutigem Kenntnisstand der Wissenschaft den wichtigsten Übertragungsweg dar; andere sind jedoch nicht auszuschließen, z. B. vom Muttertier auf das Kalb.
BSE zählt zu den Transmissiblen Spongiformen Enzephalopathien (TSE), den übertragbaren schwammartigen Gehirnerkrankungen, die alle
TSE sind seit langer Zeit auch beim Menschen bekannt als
Auf der Suche nach dem Erreger für TSE wurde eine besondere Form von Eiweißen entdeckt, die sogenannten Prionen. Es handelt sich dabei im Prinzip um körpereigene Eiweiße , die jedoch erhebliche strukturelle Veränderungen aufweisen. Es stellte sich heraus, dass Prionen auch bei den obigen anderen seltenen Krankheiten bei Tieren und Menschen eine Rolle spielen. Da diese veränderten Eiweiße (Prionen) all diesen Erkrankungen zu Grunde liegen, fasst man sie neuerdings unter dem Begriff Prionenkrankheiten zusammen. Der Neurologe Stanley Prusiner erhielt 1997 für die Aufstellung einer Theorie über die Natur der Prionenkrankheiten den Nobelpreis für Medizin.
Eine mögliche BSE-Übertragungsgefahr vom Rind auf den Menschen geht von erregerhaltigen Rinderorganen und daraus gewonnenen Produkten aus. Dazu gehören Lebensmittel, Medikamente und Kosmetika. Der Übertragungsweg über die Nahrung gilt als der wahrscheinlichste.
Todesfälle durch die neue Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit
(nvCJD = vCJD = vCJK)
Last Update: 15. Februar 2001
Jahr | Tote in Großbrit. | Tote in Irland | Tote in Frankreich | Tote in Portugal | Tote in der Schweiz | Tote in Deutschland |
Stand: | 15.02.2001 | 16.11.2000 | 31.12.2000 | 31.12.2000 | 15.02.2001 | 15.02.2001 |
1995 | 3 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
1996 | 10 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
1997 | 10 | 1 | 0 | 0 | 0 | |
1998 | 18 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
1999 | 15 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
2000 | 26 | 2 | 0 | 0 | 0 | |
2001 | 1) 1 | |||||
Summe: | 83 | 1 | 2) 3 | 0 | 0 | 0 |
1) 1 Tote + ?? Tote mit noch ausstehendem pathologischen Befund + ?? Todkranke.
2) 1 weiterer Verdachtsfall.
Der BSE-Erreger verursacht mit hoher Wahrscheinlichkeit beim Menschen die neue Variante der CJK. Der endgültige wissenschaftliche Beweis steht aus, doch viele Indizien sprechen dafür, z. B.
Im Anschluss an den den Vortrag fand eine rege Aussprache mit den Schülern der Jahrgangsstufe 13 statt. Neben weiteren fachlichen Aspekten, z. B. bezüglich der Prionenstruktur und ihrer physiologischen Bedeutung, spielten dabei insbesondere diagnostische Verfahren sowie Übertragungswege von BSE auf den Menschen eine große Rolle. In diesem Zusammenhnag wurde immer wieder das große Interesse an Präventivmaßnahmen für den Menschen und seine Ernähruing deutlich. Bestehende Ängste konnten dabei zum großen Teil nicht ausgeräumt werden, da bis heute die Forschungsergebnisse noch sehr lückenhaft sind.
Der lange anhaltende Applaus am Ende der Veranstaltung zeigte, dass es Hernn Dr. Krüpe mit seinem engagierten Vortrag die Zuhörer für die Thematik zu sensibilisieren und soweit möglich aktuelle Informationen weiter zu geben.
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