Cannabis - eine Trenddroge für Jugendliche?
Unter diesem Thema fand am 29.10.09 ein Forum Marianum in der Aula statt.
Herr Michael Schütte, Leiter der Drogenberatungsstelle der CARITAS Fulda und Herr Burkhard Klug von der Präventionsstelle der CARITAS informierten und diskutierten in ansprechender Form über einen brisanten Gegenstand.
Zu Beginn hatte Jürgen Weber in seiner Begrüßung darauf hingewiesen, dass das Anpacken einer solchen Thematik bereits in gewissem Sinne „verdächtig“ machen könne: Sind Drogen an dieser Schule ein besonderes Problem? Es gehe aber nicht um die Bewältigung einer akuten Problemsituation, sondern um eine Gefahr, die momentan nicht nur in Fulda lauere. Das Wegsehen oder Ausklammern des Themas sei deshalb nicht hilfreich. Vielmehr mache die Sorge um den Nächsten im Vorfeld die Auseinandersetzung im christlichen und marianistischen Sinne geradezu erforderlich. Hierzu solle der Abend dienen.
Die Referenten veranschaulichten die Brisanz in besonderer Weise durch Zahlenmaterial, das die „Pro-Kopf- Verbreitung“ in Deutschland und bei bestimmten Personengruppen aufzeigte. Während des Vortrages wurden immer wieder Entscheidungsfragen gestellt, die durch körperliche Positionierung der Anwesenden in der Aula - man wurde nicht nur geistig in Bewegung gebracht - abgestimmt werden sollten. Es waren schwierige Fragen und manchmal lag nur einer mit seiner Position richtig (siehe Bild)!
Neben der rein sachlichen Information über Begriffe, psychische und physische Folgen des Konsums, subjektive Gefühle, unerwünschte Nebenwirkungen und natürlich die Risiken des Konsums ging es auch um die momentane Gesetzeslage im Zusammenhang mit Cannabis. Hier wurde der recht unterschiedliche Umgang mit der Droge in Deutschland aufgezeigt – ein Übergang zur Frage nach dem angemessenen Umgang in der Schule. Letztlich wurde deutlich, dass ein angemessener Umgang von der Drogenberatungsstelle in Verhaltensweisen gesehen wurde, die mit dem Profil des Marianums übereinstimmen:
“Jede Schule der Marianisten hat das Ziel, eine echte Gemeinschaft zu werden“
Diesen Satz aus der Ordensregel der Marianisten, der auch im Schulprofil des Marianums verankert ist, zitierte auch einer der Referenten und fasste damit letztlich die „Angemessene Reaktion“ treffend zusammen.
Die Gesetzeslage und das grundsätzliche Verbot an einer Schule bleiben hiervon unberührt. Ein Schulverweis zum Schutz der Schulgemeinschaft ist daher als letzte Konsequenz grundsätzlich möglich, muss jedoch stets in kluger, verantwortungsvoller Abwägung nach intensiven Gesprächen mit den Betroffenen entschieden werden.
Text und Fotos: Jürgen Weber