“Kinder stark machen”
Unter diesem Motto fand in der Aula des Marianums im Jahr 2003 eine Reihe von Informationsveranstaltungen mit folgenden Themen statt
"Suchtprävention in der Schule - was Eltern, Lehrer und Jugendliche tun können"
Im Podium vertreten waren Thorsten Hammer (Sozialpädagoge, Fachberater für Suchtprävention beim Caritasverband), Gudrun Schwechla (Schulpsychologin im Staatlichen Schulamt), Ursula Schwedler (Mitglied im Schulelternbeirat), Hubert Schulte (Elternbeiratsvorsitzender), Dr. Cornelia Langner (Fachärztin für Kinderheilkunde und Psychotherapie), Roland Huth (Beratungslehrer für Suchtprävention im Marianum) und Sebastian Leitsch (Schulsprecher).
Nach der Begrüßung durch den Schulleiter Dr. Lothar Schöppner, der auf die "Erziehungsgemeinschaft" von Lehrern, Eltern und Schülern hinwies, informierte Frau Dr. Langner ausführlich über Drogen und ihre Wirkungen sowie Gründe für den Drogenkonsum.
Im zweiten Teil des Abends lag der Schwerpunkt auf der Frage der Prävention. Zentrale Fragestellungen lauteten: "Was kann Schule präventiv machen?", "Was können Eltern prophylaktisch tun?", "Werden wir als Marianum dem Anspruch, eine persönliche Schule sein zu wollen, gerecht?"
In den z.T. sehr detaillierten Ausführungen der Referenten wurden neben der Aufklärungsarbeit zum Thema "Drogen" u.a. folgende Aspekte angesprochen:
- Kinder dazu erziehen, mit Problemsituationen umzugehen,
- Wertschätzung in der Schule vermitteln,
- das Vertrauen zwischen Jugendlichen, Eltern und Lehrern sowie das Ich-Gefühl stärken,
- Geborgenheit an der Schule schaffen,
- sich Zeit nehmen für Kinder und Jugendliche,
- Kindern Anerkennung und Bestätigung vermitteln,
- Konflikte in wechselseitigem Respekt angehen,
- als Erwachsener den Kindern als Vorbild dienen.
Verschiedene Anregungen wurden in der anschließenden Diskussion aufgegriffen und diskutiert.
“Essstörungen – Magersucht und Bulimie”
Am 22. Mai 2003 fand der Abend zum Thema „Essstörungen – Magersucht und Bulimie“ statt.
Referenten waren Dr. Walter Malkmus (Facharzt für Allgemein- und Ernährungsmedizin) und Dr. Axel Langnes (seit diesem Schuljahr als Schulpsychologe am Marianum tätig).
Nach der Begrüßung durch den Schulleiter Dr. Schöppner informierte Dr. Malkmus aus medizinischer und ernährungsberatender Sicht. Zu Beginn seiner Ausführungen gab er einige statistische Zahlen bekannt, die z.T. sehr besorgniserregend waren. Danach erläuterte er die Krankheitsbilder Magersucht, Bulimie, Binge Eating Disorder und Übergewicht, deren Erscheinungsbilder, Ursachen, Alarmzeichen im Verhalten der Betroffenen, die der Außenwelt gesendet werden, Therapien bzw. Ernährungstherapien sowie Therapiekontrollen und Heilungschancen. Weiterhin wurden allgemeine Informationen die Ernährung betreffend gegeben.
Dr. Langnes erklärte von psychotherapeutischer Seite. Er ging auf die Symptome, die Ursachen und deren psychische Zusammenhänge, auslösende Faktoren sowie psychologische bzw. psychotherapeutische Maßnahmen ein.
Die nachfolgende rege Diskussion der zahlreichen Besucher zeigte den großen Gesprächsbedarf zu diesem Thema.
Der Büchertisch enthielt Literatur für Jugendliche und Erwachsene zu diesem Thema aus informativer, beratender und betroffener Sicht sowie persönliche Erfahrungsberichte. Informationsmaterial zum Mitnehmen gab es unter dem Gesichtspunkt „Was kann man vorbeugend tun, damit es erst gar nicht so weit kommt?“ und „Hilfestellung“ für Ratsuchende, die bereits akut mit der Problematik konfrontiert sind.
“Mobbing und Gewalt”
Am 04.12.2003 referierte Herr Hasso Hofmann vom Polizeipräsidium Osthessen, Abteilung Prävention und zuständig für das Projekt “SMOG - Schule machen ohne Gewalt” ausführlich zu diesem Thema in der Aula. Dabei veranschaulichte er die vielfältigen Ursachen der Gewalt und ihre Entstehung und gab einen Überblick über die häufigsten Persönlichkeitsstrukturen sowohl der Opfer als auch der Täter.
Als besondere Form des Mobbing in der Schule stellte er das “Bullying” vor bei dem eine einzelne, unterlegene Person über einen längeren Zeitraum angegriffen und drangsaliert wird, ohne die Chance zu haben, sich aus eigener Kraft aus dieser Situation zu befreien. Auch hier zeigte er die sowohl im schulischen Umfeld als auch in der Person des Täters und des Opfers liegenden Gründe für diese Form der Gewalt auf.
Schließlich gab er vielfältige Anregungen an Elternhaus und Schule, der Gewalt in der Schule zu begegnen und sie zu verhindern. Die Täter müssen lernen ihre Agressionen nicht in Gewalt umzusetzen, die Opfer sollen sich Eltern und/oder Schule anvertrauen können, um so aus dieser Rolle ausbrechen zu können. Für beides ist ein Klima des Vertrauens, Zuwendung zum Kind zur Stärkung des Selbstwertgefühles und klare Normen mit entsprechenden Konsequenzen erforderlich.